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278 Route 7.DER JORDAN. Von Jerusalemist das Wasser nicht ungesund zu trinken und meistens nur durch
seine hohe Temperatur unangenehm. Die Tiefe des Wassers wech-
selt
beträchtlich, je nach der Jahreszeit; im Herbst findet man eine
Menge Furten. Eine der berühmtesten ist die bei Kasr el-Yehûdi,
dem Pilger- und Badeplatz der Griechen. Weiter südlich ist der
Badeplatz der Lateiner; er heisst maktaʿ, Uebergangsort, was der
Bedeutung nach gut mit dem älteren beth ʿabara (Ev. Joh. 1, 28)
stimmen würde, wenn wir anders überhaupt einen Anhaltspunkt für
die bez. Stelle hätten. Was übrigens das Wunder betrifft, unter
dessen Schutze die Israeliten den Fluss überschritten (Jos. 3), so
kann sich leicht oberhalb des Sartabe (des alten Zarthan?) der Fluss,
dessen Bett ohnehin schon sehr verengt ist, durch ein Naturereigniss
zeitweilig gestaut haben; übrigens will man den Namen der Vers 16
gen. Stadt Adam in Tell Dâmiye wiedergefunden haben. Von
Brücken über den Jordan wissen wir aus der Bibel wenig; man
passirte den Jordan stets bei den Furten, so I Sam. 13, 7, II Sam.
10, 17; doch setzte David bei seiner Rückkehr mit Barsillai in einer
Fähre wieder auf sein Gebiet über (II Sam. 19, 18). Auch das
Wunder des Elia, wie er mit seinem Mantel das Wasser schlägt, so
dass es sich zertheilt (II Kön. 2, 8), verlegt die Tradition an diese
Jordanfurt. Der heilige Christoph soll das Jesuskind hier irgendwo
über den Fluss getragen haben.

Den Hauptanlass zu den Pilgerfahrten an den Jordan gab
der Aufenthalt des Johannes und die damit verbundene Taufe Jesu
(Marc. 1, 511 ). Das oben erwähnte Johanneskloster beweist,
dass man schon früh diese Stelle hier suchte. Zum Andenken an die
Taufe Jesu wurde bereits in Constantins Zeit die Jordantaufe als
etwas besonders Heilsames angesehen. Im 6. Jahrh. fand Antonin
einen grossen Zusammenfluss von Pilgern hier; er berichtet, beide
Ufer seien mit Marmor belegt gewesen; in der Mitte des Stromes
wurde ein Holzkreuz aufgestellt, und nachdem der Priester das
Wasser gesegnet hatte, gingen die Pilger hinein, jeder mit einem
leinenen Gewand, das sorgfältig aufbewahrt wurde, um später als
Sterbekleid zu dienen. Auch im Mittelalter kamen Taufen im
Jordan vor, doch war die Tauf- und Badestelle weiter oben, in der


5. Und es ging zu ihm hinaus das ganze jüdische Land, und die
von Jerusalem, und liessen sich alle von ihm taufen im Jordan, und be-
kannten
ihre Sünden. 6. Johannes aber war bekleidet mit Kameels-
Haaren
, und mit einem ledernen Gürtel um seine Lenden, und ass Heu-
schrecken
und wilden Honig; 7. Und predigte und sprach: Es kommt
einer nach mir, der ist stärker, denn ich, dem ich nicht genugsam bin,
dass ich mich vor ihm bücke, und die Riemen seiner Schuhe auflöse.
8. Ich taufe euch mit Wasser; aber Er wird euch mit dem heiligen
Geist taufen. 9. Und es begab sich zu derselbigen Zeit, dass Jesus aus
Galiläa von Nazareth kam, und liess sich taufen von Johanne im Jordan.
10. Und alsobald stieg er aus dem Wasser, und sahe, dass sich der Him-
mel
aufthat, und den Geist, gleichwie eine Taube, herab kommen auf ihn.
11. Und da geschah eine Stimme vom Himmel: Du bist mein lieber
Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.